Die Frau, die sich behauptet: Teresa Bergmans neues Album
Die Künstlerin, die fallweise über ein Vibrato verfügt, welches Roger Chapman vor Neid erblassen lassen würde, verfügt offenbar nicht nur über reichlich Inspiration, sondern kann auch eine üppige Talentvielfalt vorweisen. Alle Stücke geschrieben, getextet, gesungen, die Gitarre gespielt und das Album produziert; mit einem solchen Pensum kann frau sich auch ganz gut aus ´nem Tief rauswuchten.
11 ambitionierte Stücke nehmen die Hörenden mit auf eine Reise in Bergmans Welt. Swallow etwa wechselt munter zwischen 5/4 und einem straighten 4/4. Im Titelstück 33, Single & Broke berichtet Bergman zur akustischen Gitarre über ihre Einsamkeit, So Many Men ist eine intelligente, gesanglich schöne und textlich deutliche Abrechnung über, nun, Männer. Der lässige, rhodesgrundierte funky beat macht trotzdem gute Laune und bietet noch ein kurzes und jazziges Gitarrensolo (Ben Barritt). Wer mehr über den ausgeprägten Humor Bergmans erfahren will, ruft das entsprechende Video zum Titel im Netz auf. So Sie es anschauen und ein Mann sind, seien Sie stark! Aaron ist eine Ballade mit leichtem Beatles-Flavor (Matt Paull am Klavier, die Basslines von Tobias Kabiersch). Nearly You singt die Musikerin a capella und ist vielleicht der mutigste Titel dieser CD.
Es gibt viel zu entdecken auf 33, Single, Broke. Bergmans heller und beweglicher Sopran, in die Tiefe gehende Texte, eine überzeugend agierende Band, super Coverdesign obendrauf. Starkes Album.
Teresa Bergman; 33, Single, Broke; Jazzhaus Records.
Teresa Bergman Vocals, Backingvocals, Gitarre, Percussion
Matt Paull Piano, Keyboard, Backingvocals
Pier Ciaccio Drums
Tobias Kabiersch Bass
Foto: zachow_pictures
Design: Elisabeth Alter